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Schloss Jahnishausen - Kulturgeschichtlicher Überblick   4.Teil

 

 

Einführung

                                1.      

Bis 1824              Besitzer aus dem Sächsischen Adel

 

                                2.  

1824 – 1945        Besitzer aus dem Sächsischen Königshaus

 

                                3. 

1945 – 2001        Staatsgut / Volkseigenes Gut / Treuhandanstalt

 

                                4.  

2001 bis heute    Gut Jahnishausen eG / Accademia Dantesca Jahnishausen e.V.    

 

Südseite von Schloss Jahnishausen im März 2002        Sämtliche Fenster und Tore sind vermauert         Foto: Dorothea Walther

 

 

Gemeinsam wird scheinbar Unmögliches möglich  -  Menschen der Lebenstraum Gemeinschaft Jahnishausen, 2010 

 

 

4.  2001 bis heute    Gut Jahnishausen eG / Accademia Dantesca Jahnishausen e.V.

 

Am 6. 12. 2001 wurde der Resthof des Rittergutes, darunter auch die Ruine des Schlosses, ersteigert von der ökologisch orientierten Lebenstraum-Gemeinschaft Jahnishausen zur Gründung eines genossenschaftlichen Wohnprojektes, in dem alle Generationen miteinander leben können.

     Die Mitglieder wollen in bewusster Antwort auf isolierende Tendenzen in der Gesellschaft ihr Leben gemeinsam und gesellschaftlich engagiert gestalten und sehen darin eine entwicklungsfördernde Ergänzung von persönlichen, individuellen Belangen und mitverantwortlicher Gemeinschaftsbildung.

     Während im Laufe der Jahre viele der Gutsgebäude für Wohnzwecke denkmalgerecht saniert werden konnten, blieben (mangels Ressourcen der Genossenschaft) die Aufwendungen für das Schloss auf  fortlaufende Bestandserhaltungsmaßnahmen beschränkt.

 

Am 16. 10. 2017 wurde das Schloss in Erbpacht an unseren Verein übertragen. Der 2003 zur Wiederherstellung von Schloss Jahnishausen gegründete Kultur- und Förderverein Accademia Dantesca Jahnishausen e.V. hatte sich seit Beginn für die Bestandserhaltung und Verschönerung des Denkmals engagiert. Die Aufwendungen mussten aber begrenzt bleiben, da das Schloss nicht Eigentum des Vereins war. Der Schwerpunkt der Aktivitäten richtete sich zunächst darauf, öffentliches Interesse für das Schloss zu fördern, bspw. seit 2009 mit öffentlichen Führungen zur Geschichte des Schlosses  und durch die jährliche Teilnahme beim Tag des Offenen Denkmals.

     Die seit 1994 vermauerten Fenster- und Toröffnungen wurden schrittweise wieder geöffnet und viele der historischen Fenster instandgesetzt. Bis zum Beginn der Restaurierungsarbeiten, Ende 2017, diente der Schloss-Saal für Versammlungen des Vereins, der Lebenstraum Gemeinschaft Jahnishausen und für kleine Veranstaltungen. Im Erdgeschoss wurde eine Fotoausstellung zur Geschichte des Schlosses eingerichtet. Zwei Räume beherbergten die Vereinsbibliothek.

 

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Buntes Treiben beim "Tag des Offenen Denkmals", 2012               Foto: Martin Tscharntke

Seit 2015 hat sich eine intensive Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden entwickelt, deren Ziel eine schrittweise Wiederherstellung des kulturhistorisch wertvollen Schlosses ist. Die hauptsächliche Orientierung ist die Zeit Johanns von Sachsen als Schlossherr. Zunächst ging es um eine nutzungsoffene Grundsanierung. Es wurden statische, restauratorische und archäologische Untersuchungen durchgeführt und Nutzungskonzepte erstellt. Die erste Maßnahme war die Wiederherstellung des Westfügel-Dachstuhles, der dendrochronologisch auf das Jahr 1623 datiert wurde, also kurz vor den 30jährigen Krieg.  

 

Das restaurierte Dachtragwerk im Licht des noch in Planen gehüllten Daches, März 2018       Foto: ADJ

 

In der zweiten Bauphase, ab 2021, konnte die Statik der Außenwände gesichert werden. Nachdem die Fassaden beider Gebäudeflügel zum überwiegendem Teil restauriert waren, wurde der nach dem Brand verbliebende Dachbereich des Ostflügels erneuert. Eine vollständige Restaurierung, so wie im Westflügel, mußte nach genauer Überprüfung wegen starkem Befall mit echtem Hausschwamm leider aufgegeben werden.

     Das flache Notdach über dem abgebrannten Bereich des Ostflügels, das mit nach einem Vierteljahrhundert schadhaft werdenden Wellbitumenplatten eingedeckt war, konnte mit Trapezblechen gedeckt werden und ist nun langfristig regendicht. Die meisten der bislang noch vermauerten Fenster wurden geöffnet, so dass Schloss Jahnishausen nun freundlicher und einladender wirkt. Zum Vergleich siehe das Foto von 2002.

 

Die 2021 frisch verputzte Fassade der Hofseite mit einer Probeachse der zukünftigen Farbgestaltung                                            Foto: ADJ

 

Bauphase 2 sollte ursprünglich abgeschlossen werden mit dem Wiedereinbau der Bediensteten-Kammern, die bei der Dachstuhlerneuerung des Ostflügels zwischengelagert worden waren. Dazu ist es bisher nicht gekommen, da im Dach des Westfügels im bereits sanierten Bereich erneut und massiv Hausschwamm aufgetreten war. Bei weiterer Untersuchung wurden zusätzlich viele, bisher unendeckte befallene Bereiche gefunden, so dass eine umfassende Schwammsanierung den Vorrang vor allen anderen Sanierungsmaßnahmen bekommen musste.

     Aus diesem dramatischen Sachverhalt ergab sich die Notwendigkeit einer Bauphase 2A - einer grundlegenden Schwammsanierung. Da hierzu die Lehm/Sand-Füllungen über den Gewölben des Erdgeschosses (bzw. unter den Fußböden der 1. Etage) vollständig entfernt werden musste, war es naheliegend, zugleich eine Riss-Sanierung der Gewölbe durchzuführen. In diesem Zusammenhang war es sinnvoll, zusätzlich die geschwächte Gesamt-Statik des Gebäudes durch eine Querverankerung der Außenwände mittels Betonbalken zu stabilisieren.

     Der unvorhergesehene Mehraufwand hat positiver Weise dazu geführt, dass der Grundzustand des Denkmals, mehr als in früheren Zielstellungen vorgesehen war, gewonnen hat. Durch die Maßnahmen sind Erkenntnisse zur Baugeschichte gewonnen worden, die ohne tiefere Eingriffe nicht möglich gewesen wären. Ein weiter positiver Effekt ist der Rückbau von Umbauten der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts, welche die ursprünglich großzügige Raumgestaltung durch kleinere und dunklere Räume zerteilt hatte.

 

 

Ostflügel, 1.Etage:  Die Grundlagen für den Wiederaufbau der historischen Räume sind gelegt,  August 2024                         Foto: ADJ

 

 

Einführung

                   1.      

Bis 1824             Besitzer aus dem Sächsischen Adel 

 

                   2.  

1824 – 1945       Besitzer aus dem Sächsischen Königshaus  

 

                   3. 

1945 – 2001       Staatsgut / Volkseigenes Gut / Treuhandanstalt

 

                   4.  

2001 bis heute   Gut Jahnishausen eG / Accademia Dantesca Jahnishausen e.V.   (Zurück nach Oben)