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VIA REGIA / Hohe Straße zwischen Seerhausen und Jahnishausen,  Foto:  P.G., 2022

 

Die VIA REGIA im der Region Riesa

Ausschilderung der VIA REGIA zwischen Boritz und Seerhausen, 2022 

Regionale Naherholung und ein Schritt zur Entwicklung der Europäischen Kulturroute des Europarates

Bei Vorgesprächen für den 2. Regionalen VIA REGIA TAG  (17. 09. 2022 in der Schlosskirche Jahnishausen) kamen wir, Dr. Elke Schuhman, Heinz Lindner und Peter Griepentrog darüber ins Gespräch, wie sich die regionale VIA REGIA beleben ließe. Damit griffen wir eine bereits alte Idee auf: den Abschnitt der internationalen Kulturroute zwischen Seerhausen und Boritz auszuschildern. Sowohl mit wegweisenden Schildern als auch mit Infotafeln zur Geschichte der daran gelegenen Orte und ihrer Beziehung zur VIA REGIA. Aus der Inspiration der Stunde wurde ein Entschluss: Wir machen das! Die Idee nahm zunächst Form an in dem untenstehenden Hand-Out, das das Wegedreieck aus VIA REGIA, Jahnatalweg und Elberadweg beschreibt.

Die Erarbeitung und Gestaltung des Infomaterials geschah ehrenamtlich, das gesamte Material für die Beschilderung war glücklicherweise förderfähig.  Wir hatten gehofft, bereits bis zum VIA REGIA-Tag die Idee realisiert zu haben. Es hat dann aber doch bis in den November des Jahres Zeit gedauert. Unsere kleine Initiativ-Gruppe freut sich über das schöne Ergebnis und hofft auf zukünftige weitere Schritte zur Belebung der regionalen VIA REGIA.

VIA REGIA Infotafel in Seerhausen, 2024        Die Richtungszeichen (oben links) führen bis an die Elbe in Boritz    Foto:  P.G., 2024

 

 

Kartenzeichnung: P.G., 2022   

Wir hoffen natürlich, dass Sie Lust bekommen sich auf Ihr Fahrrad zu schwingen oder die Strecke zu erwandern. Sie können aber auch die sechs Infotafeln bequem von zu Hause aus anschauen.

Durch einen Klick auf die gelben Kreise öffnen sich die jeweiligen Tafeln.

     Initiativgruppe  VIA REGIA Begegnungsort Riesa Elbland

 


Handout, letzte Fassung vom 15. 05. 2022    Download als pdf: Rechtsklick und Ziel speichern unter

Ausschilderung der VIA REGIA zwischen Boritz und Seerhausen -  Bereicherung der regionalen Naherholung und Schritt zur Entwicklung der großen Europäischen Kulturstraße

Zwischen Seerhausen und Boritz verläuft ein Streckenabschnitt der über Oschatz und Großenhain führenden alten sächsischen Handelsstraße VIA REGIA, traditionell auch als Hohe Straße bezeichnet.

2006 wurde die VIA REGIA vom Europarat als Kulturroute zwischen Santiago de Compostela und Kiew ausgezeichnet. 2011 konnten sowohl die Bedeutung der namensgebenden historischen Altstraße durch Sachsen als auch die Idee der transnationalen Kulturstraße durch die Sächsische Landesaustellung in Görlitz einem großen öffentlichen Interesse näher gebracht werden.

Während der ökumenische Pilgerweg durch Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen, der sich auf weite Strecken an der historischen VIA REGIA orientiert, sich größerer Bekanntheit erfreut, ist die Kulturstraße bisher noch wenig im öffentlichen Bewußtsein, zumal sie bisher nicht durchgängig ausgeschildert ist.

Die Strecke der VIA REGIA zwischen Seerhausen und der ehemaligen Fähre bei Boritz zeichnet sich besonders dadurch aus, dass sich ihr historischer Verlauf bis heute vollständig in Form öffentlicher Straßen und Wege erhalten hat und durch landschaftlich reizvolles Gelände führt. 

Mit dem linkselbischen Radweg und dem Jahnatalweg bildet die VIA REGIA ein Dreieck, so dass bereits ohne Wegebau ein Rundweg von ca. 15 km Länge gegeben ist. Die Route führt durch die Flure der Ortschaften Stauchitz, Riesa und Hirschstein.

Ausschilderung:  Auch ohne Kenntnis der heimat- und landesgeschichtlichen Bedeutung ist die Strecke bereits heute als Rad- und Wanderweg beliebt, da nur abschnittweise mäßiger Straßenverkehr zu beachten ist. Eine Ausschilderung mit Wegweisern und Infotafeln ist ein kostengünstiger und ehrenamtlich realisierbarer Schritt, um die VIA REGIA als Kulturstraße in unserer Region bekannt zu machen und zu beleben. Gedacht ist neben einer rein wegweisenden Beschilderung an sechs Infotafeln im Format 132 cm x 92 cm, in Seerhausen, Jahnishausen, Böhlen, Gostewitz, Heyda und Boritz, jeweils mit Informationen zur Geschichte der VIA REGIA und der jeweiligen Ortschaft.

Die Konzeption der VIA REGIA als Kulturstraße im Sinne eines sanften Tourismus (bspw. Radwandern) sieht vor, dass ihre Bekanntmachung und Belebung bottom up von den Initiativen und Akteuren entlang der Straße entwickelt wird. Dazu haben sich in den dt. Bundesländern Verbände gebildet, in Sachsen 2006 der VIA REGIA Begegnungsraum Landesverband Sachsen e.V. In unserer Region sind die Vereine Historische Schlosskirche Jahnishausen e.V., Accademia Dantesca Jahnishausen e.V. und das Wohn-Kultur-Gut  in Gostewitz Mitglieder im sächsischen Landesverband und haben Mitte 2019 eine Kooperation als VIA REGIA Begegnungsort Riesa vereinbart. Unser gemeinsames Anliegen ist, Interesse für die VIA REGIA zu wecken und damit einen Beitrag zur Entwicklung unserer ländlichen Region zu leisten. Als kurzfristig realisierbares Ziel geht es darum, die regionale Naherholungsqualität zu bereichern. Langfristig ist die Entwicklung einer durchgängigen Befahr-/Begehbarkeit zwischen Oschatz und Großenhain, bzw. dem Anschluss an die transnationale Kulturroute angestrebt.

Sehenswürdigkeiten und weiteres Interessante:

Seerhausen:   Schlosspark aus der Zeit des Barocks und Schlosskapelle in der Ortsmitte. Historischer, leider geschlossener Dorfgasthof mit mehrhundertjähriger Tradition als Ausspanne für die VIA REGIA Oschatz-Großenhain und die Poststraße nach Meißen.

Jahnishausen:  Schlosskirche (Konzerte und Ausstellungen), Hofbühne im Gut Jahnishausen,  Schloss Jahnishausen - 14 tägig Führungen und nach Voranmeldung, Schlosspark (Landschaftspark) mit 200jährigem Ginkgo und Märzenbecherflächen im Naturschutzgebiet Jahnaauwälder, Abstecher zu den „Heidebirken“, einer mittelalterlichen Ortswüstung.

Böhlen:  Historische Wegesäule von ca. 1820 auf der alten Verkehrsinsel in der Ortsmitte.

Gostewitz:  Wohn-Kultur-Gut (Konzerte, Kunst- und Handwerkermärkte, Hofweihnacht), „Oberton bis Erdenton“ – Kunsthandwerk, Musik, Keramik und Feldschmiede von Heinz Lindner (nach Voranmeldung).

Neben der Lutherlinde von 1846 am Ortsrand von Gostewitz, ca. mittig auf der Strecke, besteht bereits ein (ausbaubarer) Rastplatz mit einem astronomischem Kunstobjekt.

Heyda:  Kirche, alte Mühle, historische Wäscherolle, in der Ortsmitte bietet ein Bioladen an drei Wochentagen eine Einkaufsmöglichkeit.

Boritz:   Ehemaliger Burgwart (Landesbefestigung um 1000),  bäuerlicher Museumshof Loose (nach Voranmeldung), Kirche in Alt-Boritz, mittelalterlicher Sühne-Kreuzstein, ehemalige Elbefurt.

Althirschstein-Gosa: Eingemauerte Kanonenkugel an einem Hausgiebel, im Befreiungskrieg 1813 durch französische Soldaten auf der anderen Elbseite geschossen.

 

Für die Elbquerung der VIA REGIA nach Großenhain bestand bis 1975, südlich von Boritz in Höhe von Merschwitz, eine jahrhunderte alte Fährverbindung. Die Via Regia Richtung Großenhain auf der östlichen Elbseite lässt sich gegenwärtig erreichen durch einen ca. 2 km weiten Abstecher auf dem Elberadweg, Richtung Meißen, zur Fähre Niederlommatzsch nach Diesbar-Seußlitz.

Für mehr Information:

Dr. Elke Schumann   01776  790220        Heinz Lindner   03525  606778    Peter Griepentrog   03525  5763311