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Accademia Dantesca Jahnishausen e.V.

 

 

Vereinsgeschichte

Kurze Geschichte von Schloss Jahnishausen

Schloss Jahnishausen und Dante

Schritte zur Wiederherstellung des Schlosses

Infotafeln über 20 Jahre Vereinsarbeit - 6/2023

 

Schritte zur Wiederherstellung des Schlosses

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Schloss Jahnishausen, Westgiebel, Dez. 2021

2022

Wenn man durch den Schlosspark Jahnishausen schlendert ist es fast unübersehbar: Das Schloss hat eine neue Außenhaut bekommen. Es gab enorm viele Löcher und Setzrisse in den Fassaden, in denen Insekten und Vögel wohnten, der Putz bröckelte schon seit etlichen Jahren immer weiter herunter. Die Risse werden nun mit in das Mauerwerk eingelassenen Metallankern (sogenannten Spiralankern) zusammengehalten, die allerdings nicht mehr sichtbar sind, denn in mühevoller Handarbeit wurde der größte Teil der Fassaden neu verputzt. Der historische Putz wurde allerdings nicht vollständig entfernt, sondern- sofern er noch fest haftet- erhalten und dokumentiert. Somit können spätere bauhistorisch interessierte Generationen noch Teile des originalen Mörtels vorfinden, falls sie die Baugeschichte des Schlosses weiter "entziffern" wollen.  Äußerlich zu erkennen sind diese Bereiche allerdings nur an leichten Verfärbungen, an einigen Stellen sieht man sogar noch alte Farbreste und Fassadengestaltungselemente.

Ebenfalls fällt eine Menge vormals vermauerter, nun geöffneter Fenster auf. Das war notwendig, um die Fensterfassungen aus Sandstein reparieren zu können. Da neu angefertigte oder restaurierte Fenster während dieser Bauphase nicht realisierbar waren, wurden die Öffnungen vorläufig mit improvisierten Fenstern ausgestattet. Im optischen Gesamteindruck macht sich diese Maßnahme dennoch erstaunlich positiv bemerkbar.

Hofseite, Dez. 2021    Das Flachdach über dem abgebrannten Bereich des Ostflügels ist neu mit Trapezblechen eingedeckt.

Nun hat auch der an den Westflügel anschließende Bereich des Ostflügels ein neues Dach bekommen. In diesem Dachsegment befanden sich Kammern, in denen vermutlich die Bediensteten der königlichen Familie übernachtet haben. Eine kleine Wendeltreppe führt hinunter in den ersten Stock, sehr schmal im Vergleich zur herrschaftlichen Steintreppe.

Die erhaltenswerten hölzernen Einbauten der Kammern wurden sorgsam demontiert. Sie werden zur Zeit in einer Tischlerwerkstatt restauriert, damit sie später wieder an der alten Stelle eingebaut werden können - als Zeitzeugen der königlichen Zeit sozusagen.

Wenn man in einem alten Gebäude beginnt zu sanieren, dann treten immer wieder überraschende Schäden zu Tage. In den herrschaftlichen Räumen wurden beispielsweise die Rundbogen-Fensternischen der Renaissancezeit an eine damalige "Mode" angepasst: gerundet war unmodern, rechtwinklige Fensterleibungen wurden als schön empfunden. Also wurden die vordem geräumigen Rundbogen-Fensternischen mit Hilfe einer Konstruktion aus Kanthölzern mit hölzernem Sturz (welche dann verputzt wurde) verkleinert und begradigt. Jetzt nach fast 200 Jahren wird sichtbar, dass der Zahn der Zeit diese hölzerne Konstruktion stark geschädigt hat, besonders dort, wo während das langen Leerstandes Wasser eingedrungen ist. Hier ist unvorhergesehener und dringender Handlungsbedarf sichtbar geworden.

Jan. 2022:  Die gepunktete Linie zeigt das ursprünliche Maß der gewölbten Sitznische aus der Renaissance. Die Fensterachse saß ursprünglich mittig zur Wölbung. Die Linien entsprechen der später eingezogenen Holzkonstruktion, in die rechts ein Wandschrank integriert wurde.

 

Ähnlich steht es auch mit der katholischen Hauskapelle. Über viele Jahre gelangte immer wieder Regenwasser durch das undichter werdende Notdach über dem abgebrannten Teil des Ostflügels in das Gewölbe über der Kapelle. Wir haben zwar nach Möglichkeit versucht, mit Eimern und Mörtelwannen dieses Wasser aufzufangen, aber es sind dennoch zusätzliche Schäden am Gewölbe aufgetreten,  sichtbar an herunterfallenden Putzstückchen der im Barockstil bemalten Kapellendecke.  Auch hier war zügiges Handeln gefordert. Es war möglich, das bisher aus Wellbitumen bestehende Notdach durch eine Eindeckung aus Trapezblechen zu ersetzen. Es wird voraussichtlich so lange halten, bis wir auch diesen letzten Abschnitt des Schlossdaches sanieren können. Der Riss in der Decke der Kapelle soll möglichst zeitnah saniert werden. Dies wird allerdings aufwendiger, als man meinen könnte. Die Riss-Beseitigung muss von der Oberseite des Gewölbes her erfolgen. Dazu sind einige Tonnen historischen Bauschutts, mit dem der Hohlraum zwischen Gewölbe und dem darüberliegenden Fußboden verfüllt wurde, zu beräumen.

Neben dem hier Beschriebenen gibt es noch eine Menge mehr zu entdecken. Sicher ist: Es bleibt viel zu tun. Wir werden oft gefragt, wann das Schloss denn vollständig wiederhergestellt sein wird. Das lässt sich leider nicht beantworten ohne in Phantasien zu verfallen. Wir werden weiter Schritt für Schritt im Rahmen des Möglichen vorangehen. Das bisher Erreichte bietet aber durchaus Anlass zu positiven Perspektiven.

Und: Vielleicht bekommen Sie ja Lust, daran mitzuwirken. Das wäre wirklich wunderbar!

Im Januar 2022, Inka Engler, Peter Griepentrog

 

2020 - 2021

Mit der Fertigstellung des Daches auf dem Westflügel ist noch nicht das gesamte Schlossdach erneuert. Wir haben daher im Juni 2018 und nochmals im Dezember 2019 Förderanträge für den nächsten Bauabschnitt gestellt. Diese beinhalten die Erneuerung der Dachkonstruktion über der Schlosskapelle im Ostflügel. Besonders aufwändig werden die statischen Wiederherstellungsmaßnahmen der Außenwände und Gewölbedecken des Westflügels sein. Eine enorme Menge an Setzrissen müssen saniert werden. Die Kosten belaufen sich auf ca. 429 000 €. Mit Unterstützung unserer Bundestagsabgeordneten für den Kreis Meißen, Susan Rüthrich und Thomas De Maiziére, ist es gelungen, eine Förderung von Bund und Land Sachsen für den II. Bauabschnitt auf den Weg zu bringen. Es geht also weiter!

Die Bauarbeiten konnten im Oktober 2020 beginnen.Unser Eigenanteil ist auch dieses Mal wieder beträchtlich und wir hoffen weiterhin auf die Unterstützung durch Spender und Förderer.

 

Herr Preuss, Restaurator, beim Ordnen der bemalten Renaissance-Deckenbretter, 2018     Foto: Sebastian Schultz

 

2017 - 2019

Nach zwei Jahren vorbereitender Planungen und Untersuchungen konnten wir am 15. September 2017 mit dem Start des ersten Bauabschnittes beginnen. Ein aufwändiges Gerüst wurde um den Westflügel des Schlosses errichtet. Die Dachziegel wurden vorsichtig aufgenommen und nach unten transportiert und auf seine Wiederverwendbarkeit untersucht. Bei der Neu-Eindeckung konnten auf der Parkseite des Daches viele der historischen Dachziegel wiederverwendet werden. Sie sind  200 Jahre alt und trotzdem in einem tadellosen Zustand.

Der alte Dachstuhl, datiert um 1613, konnte weitestgehend erhalten werden, verrottete Balkenfüße und Sparren wurden durch neue ersetzt, es wurde „angeschuht“. Bei der Sanierung der Deckenbalken wurden auch Teile der alten, mit floralen Motiven bemalten Holzdecke aus der Zeit der Renaissance freigelegt. Leider musste sie nach der Dachstuhlsanierung wieder von einer Lehmschicht bedeckt werden, denn Ziel der Restaurierung des Schlosses ist die Wiederherstellung und Erhaltung des Schlosses zur Zeit König Johanns Mitte des 19. Jahrhunderts. Und in dieser Zeit waren Stuckdecken „in Mode“, so dass die bemalte Holzdecke darunter verschwinden musste.

Im Mai 2019 wurden die letzten Arbeiten fertiggestellt. Die Handwerker aller Gewerke haben sehr gute Arbeit geleistet, was von beeindruckten Besuchern immer wieder gern bestätigt wird.

 

Der erste Dachziegel wird geborgen                                                      Baubeginn am 15. September 2017

 

2015 - 2016

Seit 2015 ist eine enge Kooperation mit den Denkmalbehörden in Dresden und Meißen entstanden. Erste Ergebnisse wurden am 11. September 2016 bei einem Schlossfest im Rahmen des Tages des Offenen Denkmals vorgestellt. Vorangegangen waren Untersuchungen von Statiker, Restaurator und Archäologe und erste Nutzungsvorschläge durch die Architektin Christiane Lörks. Das Ergebnis der Schadensaufnahme zeigte einen noch dringenderen Handlungsbedarf als vorab vermutet. Auf Grund dieser Ergebnisse und der kulturhistorischen Bedeutung des Denkmals stellten wir Förderanträge, um in einem ersten Bauabschnitt das Dach des Westflügels denkmalgerecht zu sanieren. Wir setzten alle Hebel in Bewegung, verhandelten mit Denkmalschutz und Politikern, um den geforderten Eigenanteil zu senken. Großzügige Spender und Geld von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz machten es letztendlich möglich, die Finanzierung für die Sanierung zu sichern. Einen ganz herzlichen Dank an alle Förderer und Spender!

 

 

Übergabe mit Grußworten von Oberbürgermeisterin Töpfer am 28.09.2008               Fertigstellung mit Kupferdach 08. 2009

 

2008 - 2009

Die Restaurierung des baulich stark gefährdeten chinesischen Pavillons auf der Insel im Schlosspark war das erste größere Restaurierungs- Projekt der ADJ e.V.

2008 konnten wir die Wiederherstellung dieses kleinen Baudenkmals realisieren. 2009 konnte mit freundlicher Unterstützung der Stadt Riesa das Dach des Pavillons mit Kupfer eingedeckt werden. Die wertvollen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde, Handwerkern und Restauratoren haben uns Mut gemacht, auch die Wiederherstellung des Schlosses anzugehen.

 

 

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